Die neue Version des weltweiten De-Facto-Standards im IT Service Management, ITIL 4, erschien bereits im Februar 2019. Doch weiterhin erhalten wir zahlreiche Fragen von Kunden und Interessenten: Was hat es mit der neuen Version auf sich? Wo liegen die wesentlichen Unterschiede zur Version ITIL v3 2011? Wie steigt man in die neue Version ein? Auf diese Fragen möchten wir in diesem Beitrag speziell eingehen.
Schnellnavigation:
Die Grundkonzepte von ITIL v3 stammen aus dem Jahr 2007, das Update von 2011. Zu dieser Zeit waren Cloud-Konzepte in der IT gerade in Mode. Erst später verbreiteten sich agile Konzepte oder DevOps, ein Prozessverbesserungs-Ansatz aus der Softwareentwicklung und Systemadministration. Die neue Version soll den geänderten Anforderungen an eine schnelle und zielgerichtete IT Rechnung tragen und die digitale Transformation unterstützen. >> Nach oben
Die Version ITIL 4 spricht alle an, die ein Interesse haben Services und Produkte so zu liefern, dass sie einen Wert (Value) für die Kunden bereitstellen. Damit erhält die Ende-zu-Ende-Betrachtung einen höheren Stellenwert und „zwingt“ den Service Provider den Zweck und die Ziele der Kunden besser zu hinterfragen. >> Nach oben
ITIL 4 bringt neue Ideen und Sichtweisen in das Service Management. Waren in alten ITIL-Versionen die Prozesse im Fokus (ITIL v2) oder der Service (ITIL v3), so konzentriert sich ITIL 4 auf den Value, den Wert für den Kunden. >> Nach oben
Neben dem ITIL 4 Foundation Zertifikat, in dem es um die Grundlagen von ITIL 4 geht, werden zwei Streams unterschieden: der "ITIL Managing Professional (MP)"-Stream und der "ITIL Strategic Leader (SL)" Stream.
Um den Status des ITIL Managing Professional (MP) zu erreichen, müssen Sie Zertifizierungen in 4 diversen Modulen erlangen: den 3 ITIL Specialist-Modulen "Create, Deliver & Support", "Drive Stakeholder Value" und "High Velocity IT" und dem ITIL Strategist-Modul "Direct, Plan & Improve".
Um hingegen den Status des ITIL Strategic Leader (SL) zu erreichen, sind lediglich zwei Zertifikate notwendig: das ITIL Leader-Modul "Digital & IT Strategy" sowie das ITIL Strategist-Modul "Direct, Plan & Improve".
Haben Sie beide Streams erfolgreich abgeschlossen, dürfen Sie sich ITIL Master nennen. >> Nach oben
Wenn Sie bereits ITIL v3 Expert sind oder 17 und mehr Credits erlangt haben, stellt das außerhalb der beiden Streams angesiedelte Modul "Managing Professional Transition" Ihre Abkürzung zum Status des ITIL Managing Professional (MP) dar. Die kompakte, mehrtägige Schulung vermittelt Ihnen dabei alle notwendigen Inhalte, um die Prüfung am Ende zu bestehen. >> Nach oben
Sie haben Interesse, an einer ITIL 4 Zertifizierung? Kein Problem. Bei uns können Sie bereits die folgenden ITIL 4-Schulungen buchen und sich so, für die Prüfung der ITIL 4-Zertifizierung Ihrer Wahl vorbereiten. Profitieren Sie dabei von unseren Aktionspreisen der ITIL Winter Academy:
Unsere ITIL 4 Präsenz-Schulungen und ITIL 4 Online-Schulungen im Überblick. Die komplette Übersicht, über unsere ITIL 4 Schulungen.
>> Nach oben
Welche Unterschiede bestehen zwischen ITIL 4 und der "Vorgänger-Version" ITIL v3? In diesem kurzen Video erklären wir Ihnen die wesentlichen Unterschiede. >> Nach oben
Der Service Lifecycle ist das prominenteste „Opfer“. Dieser Ansatz, der in der Praxis zu häufig als Wasserfall und Einbahnstraße betrachtet wurde, wird ersetzt durch das Service Value System und die Service Value Chain. >> Nach oben
NEU: Das Service Value System betrachtet alles, was für die Wertschöpfung wichtig ist. Die Elemente, die ineinandergreifen müssen, um einen Wert zu erzeugen.
NEU: Die Service Value Chain repräsentiert die Schlüsselaktivitäten, die bei der Wertschöpfung durch den Service Provider ausgeführt werden sollen. Folgende Schlüsselaktivitäten werden in ITIL 4 definiert:
Eine gravierende Änderung ist, dass nun Praktiken beschrieben werden, anstelle von Prozessen. Diese Praktiken werden als Teile eines oder mehrerer Service Value Streams ausgeführt, z.B. gibt es einen Service Value Stream für die Störungsbeseitigung, welcher die Praktiken Service Desk, Incident Management, Change Control und Deployment Management umfasst.
ERWEITERT: Die vier Dimensionen beschreiben die Bereiche, in denen die IT agiert und die bei Planungen, Betrieb und Optimierung betrachtet werden müssen. Die vier Dimensionen sind die Weiterentwicklung der „4 Ps“ des Service Design.
ERNEUERT: Die Guiding Principles sind die Leitlinien, die bei allen Aktivitäten in der IT beachtet werden sollten. >> Nach oben
Der Service Lifecycle ist ein Modell, das die Entwicklung eines Service beschreibt. Auch wenn nach ITIL v3 ein linearer Durchlauf nicht vorgeschrieben ist, so wirkt der Ansatz „Wasserfall-artig“, weshalb er sich für die tägliche Praxis nur bedingt eignet.
Anders die Service Value Chain: hier wird der Fokus auf jene Kernaktivitäten gesetzt, mit denen ein Wert für den Kunden geschaffen wird. Der Wert steht damit im Mittelpunkt, nicht mehr der Service. Zudem bestimmt der Bedarf des Kunden, inwieweit die Service Value Chain durchlaufen wird. Es werden nicht mehr einzelne Prozesse betrachtet, sondern nur jene Praktiken, die im Rahmen eines Service Value Stream durchlaufen werden.
Welche Kernaktivitäten gibt es eigentlich? Am besten kann man sich das in einer typischen Situation, zwischen einem Service-Anbieter und einem Kunden festmachen:
Am Ende eines solchen Prozesses, der „Service Value Stream“ genannt wird, kann dann erneut die Kernaktivität „Engage“ stehen, wenn z.B. der Service Provider seinen Kunden kontaktiert und fragt, ob die Anforderungen umgesetzt wurden.
Wichtig dabei ist es, nicht die Prozesse isoliert zu betrachten, sondern immer in Bezug auf die Unterstützung der Wertschöpfung für den Kunden: das Ziel ist es, den Wert des Kunden sicherzustellen.
Bei einer Bestandsaufnahme wird man in jeder IT, oder allgemeiner gesprochen, in jeder Organisation, die sich mit dem Anbieten von Services für Kunden auseinandersetzt, nicht nur einen Service Value Stream finden, sondern eine Vielzahl von Abläufen. Es ist also wichtig, die Bedeutung der einzelnen Service Value Streams zu bewerten, um dann an den relevanten Service Value Streams mit der Optimierung zu beginnen. >> Nach oben
JEIN. Das Buch ITIL Practitioner von 2015 beschreibt die Guiding Principles, bzw. Leitlinien, zum ersten Mal im Kontext von ITIL, quasi als Ergänzung zum ITIL Rahmenwerk. Mit ITIL 4 werden die Guiding Principles ein integraler Bestandteil von ITIL.
In der täglichen Arbeit ist es wichtig, nicht nur eine von den Leitlinien zu betrachten, sondern zu versuchen möglichst alle/viele zu vereinen. Nur in der Kombination bringen sie einen großen Mehrwert. >> Nach oben
In ITIL v3 (2011) gab es die „4 Ps“ des Service Design: People, Partner, Processes und Products (Tools). Mit ITIL 4 sind diese weiter in den Mittelpunkt gerückt und gelten nicht nur für die Konzeption, sondern sollten in allen Bereichen berücksichtigt werden, gemäß der Leitlinie „Think and work holistically“. Bei den vier Dimensionen wird auf folgende Ansätze ein besonderer Fokus gelegt:
Sie wollen mehr über die ITIL 4-Trainings oder andere Schulungen der Maxpert erfahren, dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf:
Education Team
Tel: +49 (0)69 500 65 111
E-Mail: education@maxpert.de